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Nicht normierte Sport- und Bewegungsräume

Nicht nur in Sport- und Turnhallen kann man sich sicher bewegen

Sport- und Turnhallen sind vielerorts Mangelware und die städtischen Hallen oftmals bis in die frühen Abendstunden für den Schulsport und offenen Ganztag reserviert. Unter diesen Voraussetzungen als Sportverein weitere attraktive Bewegungsangebote zu initiieren, ist daher oftmals eine Herausforderung. Aber beim genauen Hinsehen ist es häufig für die geplanten Bewegungsangebote gar nicht notwendig, eine große und perfekt ausgestattete Sport- oder Turnhalle zu nutzen. Denn viele neue Bewegungsangebote werden auch gerade im niedrigschwelligen Bewegungsbereich neu aufgebaut - dort wo Großgeräte gar nicht eingesetzt werden und transportable Kleingeräte schon den gewünschten Trainingseffekt erzielen. So ist z.B. schon ab 5 m² Raum pro Teilnehmer/in ein Rehasport durchführbar.

Ebenso der Aspekt, dass einige der Teilnehmer/innen die Sport-oder Turnhalle gar nicht mehr aufsuchen könnten, weil sie nicht mehr mobil sind, stellt die Sportvereine vor die Herausforderung, diese Zielgruppe zu bewegen.

Daher ist der Gedanke richtig, nach alternativen Bewegungsräumen für genau solche Bewegungsangebote zu suchen und diese auch bei bereits bestehenden Netzwerkpartnern abzufragen. Kooperationspartner wie Schulen, Kindertagesstätten, Alten- und Pflegeheime, Kirchengemeinden, Quartierbüros oder andere kommunale Einrichtungen verfügen oftmals über Räumlichkeiten, die für solch niedrigschwellige Bewegungsangebote geeignet sind.

Hat der Verein einen neuen Bewegungsraum für das neue Angebot gefunden, sollte auch bei diesen nicht normierten Sport- und Bewegungsräumen das Thema Sicherheit nicht in Vergessenheit geraten. Denn die eigentlichen Mehrzweck-, Aufenthalts- oder Gemeinschaftsräume sind ja für andere Bedürfnisse konzipiert worden und können daher bei Bewegungsangeboten Gefahren mit sich bringen. Auch für diese Zweckentfremdung muss die Verkehrssicherheit gewährleistet sein.

Um das Sicherheitsrisiko hier maximal zu minimieren wird empfohlen folgende Aspekte besonders zu begutachten:

  • Raumgröße, -temperatur und -beleuchtung
  • Fenster, Türen, Bodenbeschaffenheit und Einbauten inklusive Wandbehänge
  • Umkleidemöglichkeiten und sanitäre Ausstattung
  • Einrichtung und Atmosphäre
  • Erste Hilfe Ausstattung
  • Fluchtwegekonzept

Eine umfangreiche Checkliste zum Thema Sicherheit in nicht normierten Sport- und Bewegungsräumen ist in der Publikation „Handlungsempfehlung zur sicheren Nutzung nicht normierter Sport- und Bewegungsräume für den Sport der Älteren“, Juli 2016, von der Stiftung SICHERHEIT IM SPORT & dem LSB NRW enthalten.