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Arbeitsablauforientierte Gefährdungsermittlung

Detaillierte Untersuchung eines bestimmten Arbeitsablaufs im Verein

Die Arbeitsablauforientierte Gefährdungsermittlung ist eine umfangreiche Analyse, um Gefährdungen innerhalb eines definierten Arbeitsablaufs zu ermitteln. Da sie sehr detailliert ist, bedarf es für diese Art der Analyse viel Zeit.

Oftmals folgt eine ablauforientierte Gefährdungsermittlung auch im Nachgang zu einer Begehung, wenn Gefährdungen bei einem Tätigkeitsablauf aufgedeckt wurden oder es unabhängig von einer Begehung Hinweise auf Probleme gibt. Aber auch bei wesentlichen Veränderungen bei Arbeitsabläufen oder Neuerungen ist eine vorausschauende Analyse in diesem Bereich zur Minimierung von Gefährdungen vorteilhaft. Bei dieser Art der Analyse werden die Personen, die den untersuchten Arbeitsablauf durchführen, ebenso mit ihren individuellen Ressourcen analysiert. So können z.B. Gefährdungen aufgedeckt werden, die zu gesundheitlichen Schäden einer Übungsleitung führen können. Rückenschmerzen und-probleme werden häufig durch Fehlhaltungen oder –belastungen hervorgerufen. Sofern beispielsweise die zierliche Übungsleitung Kleingeräte wie Hanteln in Kisten über einen langen Flur zum Übungsraum tragen muss, kann sich dieser Arbeitsablauf auf Dauer gesundheitsschädigend auf den Rücken der Übungsleitung auswirken. Wenn die persönliche Konstitution der Übungsleitung aus Altersgründen vielleicht schon angeschlagen ist, kann dieses Gewicht Schädigungen hervorrufen Durch die gezielte Beobachtung eines bestimmten Arbeitsablaufs erhält man einen detaillierten Gefährdungsüberblick.

Der verantwortliche Vorstand ist gut beraten, sich von Mitarbeitenden im Verein wie z. B. Abteilungsleitungen sowie von Experten*innen wie der Fachkraft für Arbeitssicherheit und dem*der Betriebsarzt*tin bei dieser Analyse unterstützen und beraten zu lassen.

Mit Hilfe dieser systematischen Analyse werden Gefährdungen mit den entsprechenden Gefahrenquellen aufgedeckt und deren Ursachen erkannt. Die Dokumentation aller Ergebnisse ist in Form einer ausgefüllten Checkliste oder eines Protokolls als Bericht zu verfassen. Unter Berücksichtigung der individuellen Verfassung der in diesem Arbeitssystem arbeitenden Personen wird im Anschluss an die Ermittlung der Gefährdungen die Beurteilung vorgenommen und festgestellt, ob Handlungsbedarf besteht. Anhand der Dokumentation, in der die festgestellten Mängel zur Beseitigung festgehalten werden, werden auch konkrete Verantwortlichkeiten zur Beseitigung der Mängel festgelegt und auch die Zeitpunkte, bis wann diese zu beseitigen sind, werden terminiert.

Bei arbeitsablauforientierten Gefährdungsermittlungen werden für unterschiedliche Beschäftigte auch bei der späteren Risikobeurteilung individuelle Handlungsempfehlungen ausgesprochen werden. Jeder Mensch hat individuelle, persönliche Voraussetzungen, eigene Sorgen und Probleme, die physischer und psychischer Art sein können, die allesamt die Arbeitssicherheit beeinflussen können.