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Planung und Projektmanagement

Standortanalyse

Vereine sind meistens stadtteil- oder gemeindegebietsbezogen. Sie wollen ihren Standort dort haben, wo ihre Mitglieder zu Hause sind. Anbieter, die ihre Anlage rentabel betreiben müssen, richten sich an einem markt- und betriebsorientierten Ansatz aus. Sie gehen dort hin mit ihren Anlagen, wo ihre Kunden sie bequem erreichen können, wenig Konkurrenz vorhanden ist und eine hohe Frequentierung sichergestellt ist.

Beispiele 

Ein Verein setzt ganz auf die Entwicklung des Breiten- und Gesundheitssports. Die Vereinsverantwortlichen sind überrascht von der immens großen Nachfrage und geraten unter den Druck, dass sie aufgrund fehlender Hallenzeiten keine Interessenten mehr aufnehmen können. Daraufhin gehen die Vereinsverantwortlichen auf die Raumsuche. Sie haben ein Konzept im Kopf, dass dieser Sport dort stattfinden soll, wo die Menschen wohnen, arbeiten und einkaufen gehen. Sie finden Räume einer leergezogenen Metzgerei, mieten sie an und bauen sie um. Die Standortwahl gibt ihnen Recht, nach kurzer Zeit gehen über 1.500 Sportler/innen in diese Einrichtung. 

Ein kommerzieller Anbieter errichtet ein Lady-Fitness Studio in der 5. Etage eines großen Verwaltungshauses inmitten eines Gewerbeparks. Durch die Konzentration auf eine bestimmte Zielgruppe benötigt er nur 500 qm Grundfläche. Er achtet besonders auf die Aspekte der sicheren Erreichbarkeit seiner Einrichtung und reserviert in der hauseigenen Tiefgarage 20 frauenfreundliche Parkplätze. Sein Konzept geht auf, da von den 9.000 Mitarbeitern in dem Gewerbepark  über 70% Frauen sind, die nach der Arbeit "schnell" ins Fitness Studio gehen.

Kriterien zur Standortprüfung

Die nachfolgenden Kriterien sind mit die wichtigsten zur Standortprüfung. Je nach Anlagetyp haben die einzelnen Kriterien erhebliche Auswirkung auf mögliche Baukosten bzw. die betriebswirtschaftliche Kalkulation.

  • Einzugsgebiet
  • Flächenform
  • topografische sowie geologische Eignungen der Fläche
  • Flächenbedarf
  • verkehrstechnische Erschließung
  • Energieversorgung (Anschlüsse)
  • Lage und Erreichbarkeit
  • Geländeklima
  • Wasserhaushalt (z.B. für die Versorgung von Fußballplätzen, Golf- und Tennissportanlagen)
  • Lage im Naturraum
  • Nutzungs- und Sozialkonflikte (z.B. Nachbarschaftskonflikte)
  • rechtliche Faktoren

Einzugsgebiete zum Standort

Hier werden die "psychologischen" Grenzen angegeben, die zu berücksichtigen sind,  um das Verhältnis der Nutzer bzw. Mitglieder zur Anlage in bezug auf die "zeitliche Investition" einschätzen zu können.

Zu Fuß

Schulsport

500 m

5 Minuten

Vereinssport

1 km

10 Minuten

Freizeitsport

1 km

10 Minuten

Zuschauer

1 km

10 Minuten

 

Per Rad

Schulsport

1,5 km

5 Minuten

Vereinssport

7 km

20 Minuten

Freizeitsport

5 km

15 Minuten

Spitzensport

10 km

30 Minuten

Zuschauer

10 km

30 Minuten

 

Per PKW

Schulsport

 

20 Minuten

Vereinssport

25 km

30 - 45 Minuten

Freizeitsport

15 km

20 - 30 Minuten

Spitzensport

30 und mehr km

 

Zuschauer

30 und mehr km

 

 

Öffentliche Verkehrsmittel

Schulsport

 

20 Minuten

Vereinssport

15 km

25 Minuten

Freizeitsport

10 km

25 Minuten

Spitzensport

25 km

40 Minuten

Zuschauer

15 km

25 Minuten

(Quelle: Freizeit Professionell, DGF Erkrath 1996)

Flächen und Maße für Sportanlagen richten sich nach ihrer Zweckbestimmung.

Werbung, Erklärung, Grundsätze und AIDA Modell

Werbung, ein klassisches Instrument der Kommunikatinspolitik, ist auch für Sportvereine und ihre Sportanlagen von großer Bedeutung.