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Verbesserungsprozess

Ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess

Der Anspruch, den Pakt für den Sport als einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess zu installieren, bedeutet, nach einer ständigen Verbesserung des IST-Zustandes bzw. des bisherigen Erreichten zu streben. Das betrifft die formulierten Ziele, getroffene Absprachen und Vereinbarungen sowie die Veranstaltungsformen mit ihren Verfahrensweisen und Abläufen, Kommunikationsflüsse der beteiligten Akteure innerhalb dieser Netzwerkbeziehungen sowie die Rahmenbedingungen der Planung und der Informationsbeschaffung. Aufgrund der Erfahrungen im Umgang mit dem neuen Instrument ist eine ständige Optimierung hinsichtlich der Einsetzbarkeit und der Realisierung als ein praktikables Handlungsinstrument sinnvoll.

Welches sind die wichtigsten Voraussetzungen, die dafür garantieren können, dass der Pakt für den Sport auch als ein langfristig tragfähiges Instrument innerhalb einer Kommune wirken kann, und wie können sie als Bausteine dazu beitragen, den Pakt für den Sport als einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess zu sichern?

Schriftliche Vereinbarungen
Mit einer schriftlichen Abfassung eines Paktes wird die Verpflichtung größer, die fixierten und dokumentierten Aussagen, Vereinbarungen und Absprachen zu erfüllen und einzuhalten. Anhand eines festgeschriebenen Vertragswerkes mit seinen einzelnen Bausteinen können auch die Leistungen und Fortschritte überprüft und gemessen werden.

Realistische Ziele
Eine realistische Zielsetzung mit der Möglichkeit der Umsetzung sowie eine Folgenabschätzungswirkung sind Voraussetzungen für die weitere Planung und Entscheidungsfindung. Dabei sind diese auch mit allen Beteiligten zu diskutieren und in Bezug auf die vorhandenen Ressourcen sowie unter der Prämisse der Einbeziehung von Sportinteressen verknüpft mit Stadtentwicklungsplanung, Jugendhilfeplanung, sowie den Ressorts Kultur, Schule, Gesundheit, Soziales.

Offener Austausch
Ein offener Austausch mit einem gesicherten Informationsfluss und Kommunikationsstrukturen ist eine wichtige Basis für die Schaffung eines Netzwerkes.

Ständige Überwachung der Einhaltung
Aufgrund der getroffenen Vereinbarungen und Absprachen ist eine Beobachtung und Begleitung sinnvoll, um die Einhaltung zu überprüfen und Abweichungen und Nichtbeachtung von Zusagen frühzeitig zu erkennen und die Erfüllung des Paktes einzufordern.

Integration in das kommunale Planungssystem
Der Pakt für den Sport soll mit seinen Beteiligungsformen als ein zeitgemäßes grundlegendes Instrument für kommunale Planungsprozesse zugrunde gelegt werden und langfristig festgeschrieben und integriert werden. Das garantiert zum einen eine zusätzliche Nutzbarmachung des häufig hohen fachlichen Expertenwissens der beteiligten Personen, Gruppen, Organisationen, Institutionen und aus den unterschiedlichen Bereichen (Sport, Schule, Jugend, Gesundheit, ...) und kann somit die Planungs- und Entscheidungsprozesse durch Politik und Verwaltung im Sinne einer bedarfsgerechteren Planung stärker optimieren. Die Schaffung der Möglichkeit, dass die Vertreter des Sports aus den Sportvereinen und Sportorganisationen stärker als bisher in die Planungsprozesse mit einbezogen werden, bietet die Chance, eine Sportinfrastruktur mit Räumen für Bewegung, Spiel und Sport zu gestalten, die sich zum einen an der Nachfrage und den Interessen der Sporttreibenden orientiert, zum anderen auch den Wandel von Sportbedürfnissen mit einbezieht.

Einhaltung bestehender Vereinbarungen und Verträge
Bisherige Zusagen, Vereinbarungen und Verträge müssen weiterhin eingehalten werden. Das betrifft insbesondere die kommunale Förderung des Sports mit Sachleistungen oder finanziellen Mitteln. Weiterhin beinhaltet dies auch die Sicherung der Sportinfrastruktur und die begleitenden Rahmenbedingungen sowie die Stärkung des Stellenwerts des Sports in der Öffentlichkeit.

Schaffung neuer sportbezogener Analyse- und Planungsinstrumente
Aufgrund des Strukturwandels des modernen Sports und der damit gewandelten Sportaktivitäten (Zunahme des unorganisierten Sporttreibens, veränderte Sportmotive, Gesundheitsorientierung, Entwicklung neuer Sportarten, Sport- und Freizeittrends) sind verlässlichen Aussagen über die zukünftige Sportnachfrage allein nicht mehr mit den überholten Planungsinstrumenten aus früherer Zeit (Richtwerte des Goldenen Plans) zu leisten. Zu einer aktuellen Sportentwicklungsplanung müssen neben dem Handlungskonzept zur "Sportgerechten Stadt" und die jeweiligen kommunalen Planungsgrundlagen wie Bebauungs- und Flächennutzungspläne, Schulentwicklungspläne und Sportförderrichtlinien auch

  • Sportverhaltensuntersuchungen
  • Einwohnerbefragungen
  • Expertenmeinungen
  • Ergebnisse von Bürgerbeteiligungen
  • Mitgliedsstatistiken von Verbänden und Vereinen
  • Sportanlagenatlas: Sportstätten und Sportgelegenheiten
  • Übergreifendes Datenmaterial zu anderen Themen (Gesundheit, Jugend und Familie, Soziales, ...)
  • ... 

zur Ermittlung von differenzierten Daten herangezogen werden, die dann als regelmäßig erscheinender kommunaler Sportbericht als ein wissensbasiertes Analyse- und Planungsinstrument für die kommunale Planung zur Verfügung steht.

Regelmäßige Aktualisierung
Aufgrund des sich ständig vollziehenden Wandels des Sports sowie auch der politischen und finanziellen Rahmenbedingungen sind regelmäßige Anpassungen an sich verändernde Gegebenheiten und Bedürfnisse wichtig für eine langfristig zufrieden stellende und dauerhafte Zusammenarbeit aller Akteure. Vermehrtes Wissen, Erfordernisse der Praktikabiltität, neue Erkenntnisse, Organisationsprobleme, veränderte Richtlinien und nicht vorhersehbare Einflüsse erfordern Veränderung, Anpassung und Aktualisierung in regelmäßigen Abständen.

Informationen zum Mitnehmen

Hier finden Sie Broschüren, Infopapiere und andere Informationen.

Wie funktioniert die Sportförderung in Deutschland?

Eine kleine Link-Übersicht für Sportinteressierte